Die frechen Spatzen (Mai 2020)
Das pfeifen die Spatzen schon von den Dächern ... in diesem Mai hat es besonders zahlreichen Nachwuchs bei unseren Spatzen gegeben. Besonders die Jungen krakeelten schon frühmorgens ab 5 h so laut vor den Fenstern, dass an Schlafen kaum noch zu denken war. Das hat allerdings mittlerweile auch der Sperber mitbekommen, der die TWA schon seit Jahren zu seinem Revier zählt. Heute kam ich dazu, wie er sich aus heiterem Himmel auf eine Schaar von jungen Spatzen auf dem Dach meines Kellerersatzraums stürzte, allerding vergeblich, die Spatzen spritzten schnell in alle Richtungen davon ...
Der Spatz, genauer der Haussperling (Passer domesticus) breitet sich schon seit geraumer Zeit in der TWA, und nicht nur dort, aus. Er eroberte nicht nur sämtliche unserer 51 Fledermaus-Nistkästen sondern auch die meisten der von Schwalben in den Vorjahren erbauten Nester, die in ca. 5 m Höhe unter den Simsen der Dächer haften.
„Herr“ Spatz ist an seinem grauen, kastanienbraun eingefassten Scheitel, weißen Wangen und einem schwarzen Latz gut zu erkennen, während „Frau“ Spatz überwiegend ein schlichtes Graubraun trägt. (Der Haussperling (Spatz) im Porträt, NABU) .
Haussperling, Foto: Marco Frank, NABU
„Der Spatzengesang ist bekanntlich bescheiden und besteht letztlich aus einer endlosen Folge von „tschilp“-Rufen. Das Männchen sitzt dann meist aufgeplustert in der Nähe des Nestes. Weibchen rufen ein leiseres „wäd-wäd“. … Zur Erfolgsstrategie des Spatzen zählt seine Anpassungsfähigkeit. Besonders flexibel zeigt er sich bei der Wahl des Nistplatzes. Eine Nische unter dem Dach, ein verlassenes Schwalbennest, ein Nistkasten oder eine üppige Fassadenbegrünung – alles potenzielle Kinderstuben für unseren Spatz.“ (Der Haussperling (Spatz) im Porträt, NABU)
„Freche Spatzen“, Quelle: youtube, Tunderhorses, 19.08.2015
Der Volksmund spiegelt in seinen Redensarten und Sprichwörtern das Image des Spatzen trefflich wider:
Sprichwörter / Redensarten
- „Die Spatzen pfeifen's von den Dächern!“
- „Besser ein Spatz in der Hand, als eine Taube auf dem Dach“
- „ein (junger) frecher, dreister Spatz“
- „wie ein (junger) Spatz (laut und aufgeregt) schimpfen“, „schimpfen wie ein Rohrspatz“
- und auch als Kosewort für unseren Liebling: z. B. „komm her, mein [kleiner] Spatz!“
- oder (eher sorgenvoll, ermahnend): Du ißt wie ein Spatz !
- und Manche haben angeblich „ein Gehirn wie ein Spatz“, kurz ein Spatzenhirn
- aber wir müssen ja nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen …
Titelbild: Quelle: Haussperling - Passer domesticus, Männchen. Aufgenommen in Mannheim-Vogelstang, Baden-Württemberg, Deutschland (wikimedia Commons) accessed: 5 June 2020